just race als GT3-Ausgabe: Stepháne Ratel wartet in deinem Briefkasten
14. Mai 2021
Der weltweite Erfolg der GT3-Rennwagen reisst nicht ab. Sogar die DTM setzt ab der anstehenden Saison 2021 erstmals auf die beliebte Sportwagenkategorie. An der Seite des ADAC GT Masters gibt es damit im deutschsprachigen Raum zwei Top-Meisterschaften mit GT3-Autos – und entsprechend viele Themen für unsere Redaktion. Grund genug, die neue just race-Ausgabe der GT3-Kategorie zu widmen.
2005 von Stéphane Ratel und seiner SRO präsentiert, sollte die GT3-Klasse in den Folgejahren fast sämtliche Sportwagenrennen prägen. Eine Vielzahl von Herstellern fand und findet nach wie vor internationale Einsatzmöglichkeiten für ihre GT3-Programme. Für die Werke wurde ein lukratives Geschäftsmodell geschaffen. Denn neben werksunterstützten Engagements bei den grossen Wettbewerben können die Hersteller voluminöse Kundensportprogramme an den Start bringen. Und auch Breitensportteams und ihre Gentlemen-Fahrer sind Abnehmer für GT3-Autos und die dazu angebotenen Serviceleistungen.
Im Interview blickt Ratel auch in die Zukunft und äussert sich durchaus pessimistisch. „Ich halte die Entwicklung der GT3-Klasse für gefährlich“, so der GT3-Erfinder. Grund dafür sei das neue Regelwerk ab 2022, das radikalere und damit eventuell teurere Autos zulässt. Ratel hat jedoch bereits eine Alternative in der Schublade. „Wir würden sie durch die GT2-Klasse ersetzen, die zurzeit anläuft.“
Einen Blick in die Zukunft gewährt ebenfalls das Gespräch mit Dario Pergolini, dem Renningenieur beim Nordschleifen-Programm von James Glickenhaus. Seit 2011 ist der US-Milliardär mit seinem Team beim 24 Stunden-Rennen am Nürburgring vertreten – bislang mit Prototypen in geringer Stückzahl. Doch aus dem aktuellen Modell soll ein GT3-Produkt werden. „Unser Auto ist nicht wirklich anders als ein aktuelles GT3-Auto“, erklärt Pergolini.
Zurück in die GT3-Vergangenheit geht es stattdessen mit dem Ford GT des Schweizer Teams Matech Racing, der von 2007 bis 2009 im Einsatz war. Die V8-Flunder war einer der frühen Publikumslieblinge – nicht zuletzt wegen der brachialen Soundkulisse. Thomas Mutsch, der den Einsatz geleitet hat, erinnert sich im Gespräch. „Damals waren die Restriktionen noch nicht ganz so streng. Deswegen sind wir offen gefahren. Aber während der Saison meinten die Offiziellen irgendwann, dass wir die Lautstärke runterbringen müssen. Statt der Pseudo-Schalldämpfer mussten wir dann richtige einbauen.“
Zudem stellen wir Hugo Ripert vor. Der Gründer der Modellautomarke Spark sorgt dafür, dass viele GT3-Renner den Weg von der Rennstrecke in Kinderzimmer, auf Schreibtische und in Vitrinen finden. Ende der 90er Jahre arbeitete der Franzose noch für einen heutigen Konkurrenten. „Das Entwickeln der Autos hat immer Spass gemacht, eine Sache fand ich aber schade: Immer gab es nur die populärsten Rennwagen als Modell, dabei hätte ich mir so gern auch die Hinterbänkler aus Le Mans gewünscht“, erzählt Ripert, der damit den Entschluss fasste, genau diese Autos mit seinem eigenen Unternehmen als Modelle anzubieten.
Noch mehr Aspekte rund um die grosse, weite GT3-Welt gibt es der neuen Ausgabe von just race.
Geschrieben von Lukas Gajewski / Fotos: SRO