GT2: Was die Plattform für ein Team wie Sportec interessant macht
7. Februar 2022
Während sich die GT3- und GT4-Klasse seit Jahren hoher Beliebtheit bei Teams und Fahrern erfreut, muss sich die GT2-Kategorie erst noch etablieren. Teams wie Sportec haben die 2021 erstmals ausgetragene GT2 European Series bereits als Plattform für sich entdeckt – aber wieso eigentlich?
Kurz zur Erklärung: Aushängeschild der GT2-Klasse sind wie so oft die Autos. Optisch und akustisch sollen sie ähnlich spektakulär daherkommen wie GT3-Fahrzeuge. Fahrwerk und Aerodynamik sollen dabei aber weniger radikal sein – vergleichbar mit der frühen GT3-Ära. In Zeiten ausgedrückt waren die GT2-Wagen bei ihrem Gastspiel auf dem Hockenheimring rund drei Sekunden langsamer als die GT3-Renner aus dem ADAC GT Masters. Beim Format hingegen wird auf Bewährtes gesetzt: So gehören ein knapp einstündiges Rennen genauso dazu wie ein Pflichtboxenstopp.
Vollprofis starten in der GT2 European Series nicht, was unter anderem einer der Beweggründe für die Teilnahme von Sportec ist. Die Mannschaft aus Höri bei Bülach betreibt bereits seit Jahrzehnten Kundensport und hat sich im Clubsportbereich einen Namen gemacht. So bauten sich die Schweizer im Porsche Sports Cup Suisse dank zahlreicher Erfolge einen großen Kundenstamm auf. „Das Engagement in der GT2 European Series passt perfekt dazu, da es auf einem ebenso hohen Niveau stattfindet und die gleiche Klientel anspricht“, sagt Marcel Fässler.
Marcel Fässler? Ja, richtig gehört: Den früheren DTM-Fahrer und langjährigen Audi-Werkspiloten hat es ebenfalls in die GT2 European Series verschlagen. Nicht als Fahrer, sondern als Funktionär von Sportec. Der dreifache Le Mans-Sieger verantwortet die Motorsportaktivitäten des 17 Mitarbeiter umfassenden Unternehmens, das unter anderem auch exklusiver Importeur von KTM-Straßenfahrzeugen für die Schweiz und Liechtenstein ist.
Damit liegt auch der nächste Grund auf der Hand: „Der beste Weg, unser Produkt zu bewerben und den Bekanntheitsgrad zu erhöhen, war der Einstieg in die GT2-Klasse“, erklärt Fässler. Zum Einsatz kommt ein KTM X-BOW GT2, der 2022 auch einen Ableger für die Straße bekommt. Neben KTM haben mit Audi und Porsche zwei weitere Hersteller ein GT2-Fahrzeug im Portfolio.
Die GT2 European Series ist laut Fässler auf einem guten Weg. Damit dies so bleibt, ist für ihn eine Sache aber besonders wichtig: „Es ist eine reine Gentlemen-Serie und daran darf sich nichts ändern. Die Autos haben mehr Leistung als GT3-Fahrzeuge, aber weniger Abtrieb. Daher ist das Auto etwas einfacher zu fahren und es macht trotzdem unheimlich viel Spaß. Von dieser Kombination darf die Serie nicht abweichen“, resümiert er.
2022 halten die Organisatoren an den erlaubten Fahrerkonstellationen fest: So darf in der Pro-Am-Klasse ein Duo jeweils aus einem Piloten mit Silber- und Bronze-Status gebildet werden. Dazu kommt die Am-Wertung, die Fahrern der Bronze-Kategorie vorbehalten ist.
Geschrieben von Anna Dostmann / Foto: Dirk Bogaerts, SRO